Sedum: Pflanze der Zukunft

veröffentlicht am 21.9.2023

Kategorie: Gründach Technologien

Sedum: Pflanze der Zukunft

Florian Jauk

veröffentlicht am 21.9.2023

Gründächer sind teils extremen Bedingungen ausgesetzt: Auf Dürrephasen folgt häufig Starkregen und auch große Temperaturschwankungen sind keine Seltenheit. Als Begrünung braucht es daher witterungsbeständige und auch pflegeleichte Pflanzen. Sedumgewächse vereinen diese Eigenschaften und bieten darüber hinaus viele weitere Vorteile.

Dürre, Starkregen, Hitze: Der diesjährige Sommer in Österreich war geprägt von Extremwetterereignissen. Die schlechte Nachricht: Daran müssen wir uns gewöhnen. Die gute: Wir können uns an die neuen Bedingungen anpassen. Am besten mit einem Gründach. Es dient als Wasserspeicher, fungiert als Biodiversitätsoase und kühlt innerstädtische Gebäude wie eine natürliche Klimaanlage. Als ideale Bepflanzung hat sich in den letzten Jahren vor allem ein Gewächs herauskristallisiert: das Sedum. Es braucht wenig Wasser, ist pflegeleicht und trotzt selbst großen Temperaturunterschieden. Zeit, die „Wunderpflanze“ genauer unter die Lupe zu nehmen.

Was ist Sedum?

Sedum ist eine Pflanze der Gattung der Sukkulenten, die zur Familie der Dickblattgewächse gehören. Die Pflanze ist im deutschsprachigen Raum unter den Namen „Mauerpfeffer“ oder „Fetthenne“ - und allem für seine saftigen Blätter und seine Trockenheitstoleranz bekannt. Deswegen kommen Sedumgewächse nicht nur in Mitteleuropa, sondern auch in Zentral- und Ostafrika sowie in Südamerika vor.

Bild: Sedumpflanzen gibt es in vielen Formen und Farben.

Der Begriff „Sedumgewächs“ umfasst eine große Anzahl von Pflanzen, die sich in Größe, Form, Farbe und Wachstumsgewohnheiten stark unterscheiden. Die Pflanze bevorzugt einen sonnigen Standort mit hoher Bodendurchlässigkeit. Die Färbung der dicken Blätter reicht von grün, bläulich und rot bis hin zu violett, die sternförmigen Blüten sind weiß, gelb, rosa oder rot. Eines haben aber alle Sedumgewächse gemeinsam: Sie sind die ideale Bepflanzung für Gründächer.

Vorteile von Sedum

Das liegt vor allem an der Widerstandsfähigkeit der Pflanze. Sedum kommt auch längere Zeit ohne Wasser aus, die meisten Sorten überstehen große Temperaturunterschiede unbeschadet, sind zudem wenig anfällig für Schädlinge und benötigen nur wenig Dünger. Sollte es doch einmal heftiger regnen, können Sedum-Pflanzen den Niederschlag gut absorbieren und das Regenwasser in ihren Blättern speichern. Dadurch wird die Abflussmenge von Regenwasser reduziert, was dazu beiträgt, Überflutungen zu verhindern. Die Pflanze kann außerdem sehr gut Schadstoffe aus der Luft filtern und damit die Luftqualität steigern. Ihre guten Isolationseigenschaften tragen dazu bei, die Temperatur auf dem Gründach und im sich darunter befindlichen Gebäude zu regulieren: So ist es im Sommer angenehm kühl und im Winter sinken die Heizkosten. Ein weiterer Vorteil: Da Sedumgewächse sehr flache Wurzeln haben, brauchen sie nur eine dünne Substartschicht, wodurch das Gewicht des Gründachs reduziert werden kann.

Bild: Sedum ist eine beliebte Nahrungsquelle für Bienen.

Zudem wirkt sich Sedum auch positiv auf das Dach, auf dem es wächst, aus. Die Bepflanzung schützt die Dachabdichtung vor UV-Strahlung und Temperaturschwankungen, was die Lebensdauer des Daches verlängern kann. Außerdem kann ein Gründach mit Sedum-Pflanzen dazu beitragen, den Schall aus der Umgebung zu reduzieren. Doch auch Tiere fühlen sich auf Sedum-Pflanzen wohl. Bienen, Schmetterlinge und sogar kleine Säugetiere suchen immer wieder den Weg hin zu Gründächern mit Sedumgewächsen, wodurch die Dächer zu einer Biodiversitätsinsel im urbanen Raum werden.

Pflege

Wie bereits erwähnt ist Sedum sehr pflegeleicht. Vermehrt werden kann es über Stecklingen, die nach dem Einsetzen in der Anwachs-Phase regelmäßig gegossen werden sollten. Ist die Pflanze einmal gut am Dach etabliert, reicht gelegentliches Regenwasser in Kombination mit dem richtigen Substrat. Sedum-Pflanzen blühen je nach Art im Sommer, Spätsommer oder Herbst, nach der Blütezeit können die abgestorbenen Blütenstände abgeschnitten werden, um das Erscheinungsbild der Pflanzen aufzuhellen und die Samenproduktion zu stoppen. Dies kann dazu beitragen, die Energie der Pflanze in das Wachstum und die Gesundheit der Blätter zu lenken. Im Herbst können die Pflanzen auf eine Wuchshöhe von ungefähr zehn Zentimetern zurückgeschnitten werden. Diese Kompaktheit trägt dazu bei, dass das Sedum im Winter besser überlebt.

Am besten für ein Gründach eignen sich die Sorten „Sedum album“ („weißer Mauerpfeffer“), „Sedum spurium“ („kriechende Fetthenne“) und „Sedum kamtschaticum“ („orangefarbene Fetthenne“), wobei letztere vor allem als besonders winterhart gilt. Am besten für die Bodenqualität am Gründach ist es, wenn jegliche Pflanzenreste auf dem Dach verbleiben, damit sie in den Boden eingearbeitet werden und so von Zeit zu Zeit eine Humusschicht entsteht, die die Bodenqualität verbessert und das Treibhausgas CO₂ bindet.

Fazit

Sedumgewächse dürfen in der fachgerechten Planung eines Gründachs nicht fehlen. Die Pflanze bietet Umweltvorteile wie Regenwasserrückhaltung und Luftreinigung, verbessert die Energieeffizienz von Gebäuden, verleiht Ästhetik und fördert die Biodiversität. Außerdem ist Sedum leichtgewichtig und pflegeleicht, was es zu einer nachhaltigen Wahl für die Bepflanzung eines Gründachs macht.

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